José Maria Yturralde - Postludio (2007)

"Postludio" von José María Yturralde: Ein poetisches Spiel mit Raum, Licht und Wahrnehmung

Mit "Postludio" erschafft der spanische Künstler José María Yturralde ein Werk, das über die reine Malerei hinausgeht und fast wie eine Meditation wirkt. Ein leuchtendes Quadrat, dessen Farbintensität von innen nach außen abnimmt, zieht den Blick des Betrachters unweigerlich in seinen Bann. Der Übergang von kräftigem Rot zu dunkleren Rändern erzeugt eine visuelle Spannung, die zwischen Energie und Stille schwingt.

Die 2020er Jahre markieren eine Phase, in der Yturralde seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Raum, Illusion und Wahrnehmung in konzentrierten Farbflächen verdichtet. "Postludio" steht exemplarisch für diese Suche nach dem Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren. Die weichen Farbverläufe, die wie pulsierendes Licht erscheinen, erinnern an die Experimente der Op-Art und zugleich an spirituelle Erfahrungen des Eintauchens in reine Farbe.

Der Titel "Postludio" verweist musikalisch auf ein Nachspiel – ein Stück, das nachklingt, wenn das eigentliche Werk schon verklungen ist. In diesem Sinne entfaltet die Arbeit ihre Wirkung nicht nur im Augenblick der Betrachtung, sondern auch in der inneren Nachwirkung.

Yturralde gelingt es, mit minimalistischen Mitteln eine universelle Bildsprache zu entwickeln, die zwischen rationaler Konstruktivität und emotionaler Intensität oszilliert. "Postludio" ist weniger ein Bild, das man betrachtet, als vielmehr ein Zustand, in den man eintritt – ein Nachhall von Farbe und Licht.

Das Wichtigste über das Kunstwerk

Über José María Yturralde

José María Yturralde, einer der bedeutendsten Vertreter der spanischen Gegenwartskunst, rückte in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus der internationalen Kunstszene – er hatte nicht nur große Einzelausstellungen im renommierten Museo Reina Sofía in Madrid, sondern präsentierte seine Arbeiten auch weltweit, darunter in Venedig, New York und Tokio. Darüber hinaus sind seine Werke in wichtigen öffentlichen Sammlungen vertreten, wie dem Museo de Arte Abstracto Español in Cuenca oder dem IVAM – Institut Valencià d’Art Modern. Der Künstler, der von angesehenen Galerien vertreten wird und mehrfach auf der Biennale von Venedig zu sehen war, gilt als Meister der geometrischen Abstraktion und der Erforschung von Raum, Farbe und Illusion – ein Name, den sich kunstbegeisterte Sammler unbedingt merken sollten!