José Maria Yturralde - Eos (2020)

"Eos" von José María Yturralde: Ein intensives Spiel mit Licht, Farbe und Raum

Mit "Eos" aus dem Jahr 2020 schafft José María Yturralde ein Werk, das über die reine Malerei hinausgeht und den Betrachter in eine dynamische Wechselwirkung von Farbe und Raum zieht. Im Zentrum leuchtet ein kräftiges Violett, das sich nach außen in warme, fast orangerote Töne verwandelt. Dieser Farbverlauf erzeugt eine vibrierende Spannung, die zwischen innerer Intensität und äußerer Ausdehnung oszilliert.

Die 2020er Jahre markieren eine Phase, in der Yturralde seine jahrzehntelange Erforschung von Wahrnehmung, Illusion und geometrischer Abstraktion in konzentrierten, meditativen Farbflächen verdichtet. "Eos" steht exemplarisch für diese Suche nach der unsichtbaren Struktur hinter der sichtbaren Welt. Die sanften Übergänge zwischen Violett und Orange scheinen zu pulsieren, erzeugen fast eine kinetische Wirkung und erinnern an Experimente der Op-Art, ohne die emotionale Tiefe zu verlieren.

Der Titel "Eos", griechisch für die Göttin der Morgenröte, verleiht dem Werk eine symbolische Dimension: ein Moment des Übergangs, des Aufleuchtens, bevor der volle Tag beginnt. So entfaltet die Arbeit ihre Wirkung nicht nur im unmittelbaren Blick, sondern auch in der nachhaltigen inneren Resonanz.

Yturralde gelingt es, mit minimalistischen Mitteln eine universelle Bildsprache zu entwickeln, die zwischen rationaler Präzision und sinnlicher Intensität balanciert. "Eos" ist weniger ein Bild, das man betrachtet, als ein Zustand, den man erlebt – ein Aufglühen von Farbe, Licht und Raum.

Das Wichtigste über das Kunstwerk

Über José María Yturralde

José María Yturralde, einer der bedeutendsten Vertreter der spanischen Gegenwartskunst, rückte in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus der internationalen Kunstszene – er hatte nicht nur große Einzelausstellungen im renommierten Museo Reina Sofía in Madrid, sondern präsentierte seine Arbeiten auch weltweit, darunter in Venedig, New York und Tokio. Darüber hinaus sind seine Werke in wichtigen öffentlichen Sammlungen vertreten, wie dem Museo de Arte Abstracto Español in Cuenca oder dem IVAM – Institut Valencià d’Art Modern. Der Künstler, der von angesehenen Galerien vertreten wird und mehrfach auf der Biennale von Venedig zu sehen war, gilt als Meister der geometrischen Abstraktion und der Erforschung von Raum, Farbe und Illusion – ein Name, den sich kunstbegeisterte Sammler unbedingt merken sollten!